Ratenkredit
Der Ratenkredit ist für uns heutzutage die wohl wichtigste Form der Finanzierung. Nicht nur in der Bank begegnet uns ein Ratenkredit. Streng genommen ist die Rückzahlung in Raten immer ein Ratenkredit. Ratenkredite erscheinen z.B. bei deinem Vertrag mit deinem Mobilfunkvertrag, bei einem Einkauf auf Raten, bei deiner Kfz-Finanzierung auf Raten oder als klassischer Konsumentenkredit, den dir deine Bank vergibt. Welche Arten von Ratenkrediten gibt es? Was musst du grundsätzlich über den Ratenkredit wissen? Und auf was musst du achten, wenn du einen Ratenkredit beantragst?
Laut Definition ist Ratenkredit eine Rückzahlungsvereinbarung, die in vorher fest vereinbarten Raten stattfindet. Sowohl die Ratenhöhe, die Höhe des Kreditbetrags, die Laufzeit und die Zinsen werden vorher vertraglich zwischen dir und dem Kreditgeber festgelegt.
Besonders bei einem finanziellen Engpass kann dich ein Ratenkredit unterstützen.
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Schon gewusst?
Was in den früher 1950er Jahren noch äußerst umstritten war ist heute völlig normal geworden: Die Rede ist natürlich von den Ratenkrediten und dem Kreditgeschäft. Schon im Jahre 3000 v. Chr. sind die Anfänge des Kreditwesens zu finden. Im Jahre 2017 kamen auf jeden Bundesbürger rund 30.000€ Schulden. Kaum zu glauben oder?
Welche Arten von Ratenkrediten gibt es?
Kfz-Finanzierungen
Diese eignet sich besonders für dich, wenn du dir ein neues Auto kaufen möchtest, aber dir aktuell noch die finanziellen Mittel dafür fehlen. Der Vorteil ist unter anderem, dass die Zinssätze für Kfz-Finanzierungen deutlich günstiger sein können als im Vergleich zu normalen Bankkrediten. Beachte aber, dass die Bank in der Regel den Fahrzeugbrief Teil 2 im Gegenzug dafür von dir haben möchte. Die Bank behält während der Laufzeit der Finanzierung diesen Fahrzeugbrief und gibt ihn am Ende wieder an dich zurück. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Bank während der kompletten Finanzierung der rechtmäßige Eigentümer deines Fahrzeuges ist und dieses auch verwerten kann, wenn du deine Raten nicht mehr bezahlst. Die Bank verlangt den Fahrzeugbrief als Sicherheit von dir. Kfz-Finanzierungen werden meistens online oder direkt vor Ort bei einem Autohaus beantragt.
Bankkredit oder Konsumentenkredit
Ein Konsumentenkredit ist anders als eine Kfz-Finanzierung nicht an einen bestimmten Verwendungszweck (wie beispielsweise einen Fahrzeugkauf) gebunden. Er kann für jegliche private Zwecke eingesetzt werden. Doch auch bei einem Konsumentenkredit verlangt die Bank eine Sicherheit. In der Regel ist diese Sicherheit eine so genannte Lohn- und Gehaltsabtretung. Das bedeutet für dich, dass die Bank gewisse Teile bis zur Pfändungsfreigrenze von deinem Gehalt für die Tilgung des Kredits verwenden kann, wenn du deiner Zahlungsverpflichtung nicht nachkommst. Das passiert aber erst, wenn du mehrere Raten im Rückstand bist und auf die Mahnungen nicht reagierst. Der Vorteil bei Konsumentenkredit ist vor allem die einfache und schnelle Beantragung und schnelle Auszahlung der Kreditsumme. Ein Nachteil kann aber der oft höhere Zinssatz sein. Die meisten Konsumentenkredite werden direkt in einer Bankfiliale selbst als auch online beantragt.
Einkaufs-bzw. Händlerkredite
Diese Art von Ratenkredit wird vor allem bei Händlern im Einzelhandel oder in Online-Shops angeboten. Das Grundprinzip ist dabei immer gleich: Du erwirbst ein Gut (z.B. Möbel oder Elektrogeräte) und zahlst diese über einen vorher festgelegten Zeitraum mit Raten monatlich ab. Viele Einkaufs- bzw. Händlerkredite werden mittlerweile sehr günstig oder sogar zu 0% Zinsen angeboten, was natürlich ein großer Vorteil ist. Ein Nachteil kann aber sein, dass du bei mehreren Einkaufsfinanzierungen schnell den Überblick über deine Finanzen und deine monatlichen Raten/Abbuchungen verlieren kannst. Die Händlerkredite werden meistens direkt beim Kauf des Gegenstandes beantragt. Dies kann sowohl online als auch direkt beim Fachhändler vor Ort sein.
Baufinanzierungen
Ein Ratenkredit für den Bau oder Erwerb von Immobilien und Grundstücken. Nähere Informationen zu diesen doch etwas komplexeren Themen erfährst du hier.
Das musst du zur Höhe des Kredits wissen!
Wie viel Finanzierungssumme kann ich mir leisten?
Die Finanzierungssumme ist immer von der Art der Finanzierung und den Sicherheiten (die von dem Kreditgeber bzw. deiner Bank verlangt werden) abhängig. Außerdem spielen dein Einkommen, deine Ausgaben, dein Arbeitsverhältnis, deine Kontoführung und deine SCHUFA bei Berechnung der Finanzierungssumme eine sehr große Rolle. Bei einem normalen Kredit kann die Finanzierungssumme ca. das 10 bis 25-fache von deinem Nettoeinkommen betragen. Bei Baufinanzierungen oder Kfz-Finanzierungen fällt die Summe sogar noch höher aus, da du der Bank Sicherheiten wie eine Grundschuld oder einen Kfz-Brief stellen musst.
Die Bonitätsprüfung!
Bei allen Formen der oben genannten Ratenkredite findet eine Bonitätsprüfung statt. Diese fällt, abhängig von der Art des Ratenkredits und der Kreditsumme, unterschiedlich aus. In fast allen Fällen wird eine positive SCHUFA (ohne laufende oder erledigt negative Merkmale) und ein aktuelles Arbeitsverhältnis vorausgesetzt. Zusätzlich dazu werden meistens Einkommensnachweise und Kontoauszüge verlangt, damit sich die kreditgebende Bank ein besseres Bild über deine finanziellen Verhältnisse machen kann.
Wenn du eine positive SCHUFA und ein Arbeitsverhältnis vorweisen kannst und dein Nettoeinkommen hoch genug ist (von Bank zu Bank unterschiedlich, meistens ab 600-1000€), stellt die Bank erfolgreich deine Kreditwürdigkeit fest. Damit steht einem erfolgreichen Kreditantrag erstmal nichts mehr im Wege.
Wenn du bereits laufende Finanzierungen hast, kann dein Kreditantrag auch abgelehnt werden. Warum das so ist, erfährst du hier.
Tipps und Tricks für dich!
Der wichtigste Tipp!
Achte auf die Kosten und den effektiven Zinssatz! Neben dem Zinssatz können noch weitere Kosten bei einer Kreditaufnahme auf dich zukommen: Ein Klassiker dafür ist die Restschuldversicherung oder Kreditlebensversicherung. Die Restschuldversicherung (immer freiwillig) soll deinen Kredit gegen Ereignisse wie den Todesfall oder auch Krankheit und Arbeitslosigkeit absichern. Lasse dir deshalb neben der Kreditsumme auch ausrechnen, wie viele Zinsen du in € insgesamt bezahlen musst und welche sonstigen Kosten (zum Beispiel für die Restschuldversicherung) auf dich zu kommen. Lasse dir auch darlegen, wie viel dich die Finanzierung insgesamt kostet! Zwar müssen die Banken dich immer darüber unterrichten, doch in der Praxis ist das leider nicht immer der Fall.
Online abschließen lohnt sich!
Der Trend ist klar: Immer mehr Kreditverträge werden online abgeschlossen. Das liegt unter anderem daran, dass die Zinsen bei Finanzierungen über Onlinebanken oder Direktbanken in vielen Fällen einfach günstiger sind. Deswegen empfehlen wir dir eher, dir den Weg in die Bankfiliale zu sparen und online eine Finanzierung abzuschließen. Im besten Fall kannst du dir dadurch mehrere Tausend Euro an Zinsen und weiteren Kosten sparen.
Widerrufsfrist beachten!
Wenn du voreilig einen Kreditvertrag unterschrieben hast, kannst du diesen nach Aushändigung der Widerrufsbelehrung (i.d.R. bei Unterschrift des Kreditvertrags) widerrufen. Der Widerruf muss der Bank immer schriftlich mit deiner Unterschrift innerhalb von 14 Tagen zukommen. Bei einigen Banken gibt es darüber hinaus sogar verlängerte Widerrufsfristen.