Rentenlücke – Private Rentenvorsorge ist unbedingt notwendig!
„Die Rente ist sicher“. Mit diesem Satz ist Norbert Blüm in die Geschichte eingegangen. Und er hat Recht! Denn das deutsche Rentensystem funktioniert nach dem sogenannten Umlageverfahren. Das bedeutet, dass die in einem Jahr gezahlten Rentenbeiträge der arbeitenden Bevölkerung, auf die Rentner umgelegt und ausbezahlt werden. Das Problem hierbei besteht jedoch darin, dass mit der steigenden Alterspyramide der Deutschen, es immer weniger Einzahler für immer mehr Rentenempfänger gibt. Aus diesem Grund ist die private Altersvorsorge unumgänglich, um die Rentenlücke zu schließen. Die private Altersvorsorge kann auf mehreren Wegen erfolgen. Eine Option hierbei ist eine private Rentenversicherung.
Mit unserem Rechner „Rentenschätzer“ konntest Du Dir bereits ausrechnen, wie hoch Deine Rente später mal ausfallen wird. Der veranschlagte Wert ist jedoch nur eine Hochrechnung und kann durchaus abweichen. Daneben kannst Du Dich an Deinem jährlichen Rentenbescheid orientieren. Was diese ganzen Hochrechnungen jedoch nicht berücksichtigen, sind Deine zukünftigen Einkommensverhältnisse. Unter Umständen wirst Du in höherem Alter weniger verdienen oder nur noch Teilzeit arbeiten oder gar nicht die vollen Rentenjahre zusammen bekommen. Und wer auch nur kleine Lücken in den Rentenbeiträgen hat, wird mit massiven Abstrichen in der Rente bestraft. Dies siehst Du oben im Rechner ganz anschaulich, wenn Du die Werte bei Rente mit 65 und 67 miteinander vergleichst. Zögere daher nicht und beschäftige dich mit Alternativen Vorsorgemöglichkeiten für deine Rente, egal wie alt Du heute bist!
Wie viel sollte ich denn für meine private Altersvorsorge sparen?
Als Daumenregel gilt: Du solltest wenigstens 10% Deines Nettovermögens jeden Monat sparen! Also solltest Du bei 1.500 € netto 150 € im Monat für die Altersvorsorge zurücklegen oder besser gesagt ansparen bzw. investieren. Und selbst dann sind 10% in den allermeisten Fällen noch immer zu wenig. Besser ist eine Sparquote von 15% bis 30%. Wer 15% für im Rahmen der Altersvorsorge spart, erreicht damit später ca. 80% des heutigen Nettoeinkommens, inklusive der gesetzlichen Rente.
Private Altersvorsorge vs. Staatlicher Förderung
Eine weitere Möglichkeit der Schließung der Rentenlücke besteht in der Nutzung staatlicher Förderungsangebote. Dies ist dem Volksmund unter „Riestern“ wesentlich geläufiger. Neben der Riestervorsorge existiert aber auch noch die Möglichkeit der betrieblichen Altersvorsorge. Bei der betrieblichen Altersvorsorge (bAV). Einer der großen Nachteile des Riesterns und der BAV besteht jedoch darin, dass Du darauf höhere Abgaben zahlst, im Vergleich zu demjenigen, der nur rein privat sparen würde. Daher muss auch bei der Altersvorsorge etwas mehr angespart werden, um das auszugleichen. Als Richtwert gilt beim riestern und der bAV: Ca. 50% mehr sparen, inkl. der gesetzlichen Förderung, als man normal sparen würde. Wer eigentlich 100 € privat sparen will, sollte folglich beim Riestern oder der Bav 150 € einfließen lassen und zwar inklusive der staatlichen Riesterzulagen bzw. des Arbeitgeberzuschusses.
Private Altersvorsorge und staatliche Förderung stellt übrigens nicht zwingend ein Widerspruch dar. Denn wer riestert oder eine BAV macht, der investiert in seine private Altersvorge. Nur, dass diese staatlich und oder vom Arbeitgeber auch noch gefördert wird. Daneben existieren aber auch noch die „echten“ privaten Altersvorgemöglichkeiten. Dies sind private Rentenversicherung oder das Sparen via Fonds oder ETFs.
Wann sollte ich mit der privaten Altersvorsorge beginnen?
So früh wie möglich! Je früher Du anfängst, desto höher fällt später Deine Rente bzw. Dein Erspartes aus, aufgrund des Zinseszinseffekt. Der ZinsesZins ist so mächtig, dass sich viele Menschen diesen Effekt nur schwer vorstellen können. Hierzu ein Beispiel zum Zinseszinseffekt ohne regelmäßige Spareinlagen:
Wer einmalig 5.000 € anlegt mit einem Zins zu 5%, der hat nach 5 Jahren 6.381 €, nach 10 Jahren 8.144 €, nach 20 Jahren 13.266 und nach 30 Jahren 21.609 €. Das investierte Geld benötigt dabei ca. 15 Jahre um sich zu verdoppeln. Nach 30 Jahren hat es sich aber mehr als vervierfacht.
Wer nun bei der gleichen Einmalinvestition und dem gleichen 5% Zins jedoch statt 5.000 € 6.000 € investiert, also nur 1.000 € oder 20% mehr, für den sieht es später wie folgt aus: Aus 6.000 € werden nach 10 Jahren 9.773 €, nach 20 Jahren 15.919 € und nach 30 Jahren 25.931 €. Die 1.000 €, die zu Beginn mehr angelegt wurden, haben sich hierbei ebenfalls vervierfacht. Wer also wartet mit dem Sparen, kann den Zinseszinseffekt später nicht mehr aufholen!